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    13 days ago

    Die Luxemburger Richter ließen diese Ansicht mit ihrem am Mittwoch ergangenen Urteil in der Rechtssache T-348/23 nicht gelten und bestätigten die Entscheidung der Kommission. Sie stellten klar, dass die gesamte Plattform betrachtet werden muss. Die Kommission habe keine Möglichkeit gehabt, die User des Partnerprogramms gesondert zu zählen. Sie habe so davon ausgehen dürfen, dass alle 83 Millionen Nutzer potenziell den Inhalten von Drittanbietern ausgesetzt sind beziehungsweise waren.

    Das EuG wies zugleich Zalandos Argumente zurück, wonach die Einstufung als sehr große Online-Plattform unfair oder unrechtmäßig sei. Der Kläger hatte vorgetragen, die Regeln verstießen gegen die Grundsätze der Rechtssicherheit, Gleichbehandlung und Verhältnismäßigkeit, wonach Maßnahmen auch angemessen sein müssen. Das Gericht begründete seine andere Einschätzung damit, dass Online-Marktplätze mit mehr als 45 Millionen Nutzern ein hohes Risiko darstellten: Sie könnten zur Verbreitung von gefährlichen oder illegalen Produkten an eine große Bevölkerungsgruppe in der EU genutzt werden. Daher seien die strengeren Auflagen für solche Plattformen gerechtfertigt.

    Zalando kann doch die Drittanbieter-Inhalte einfach hinter einem Opt-In verstecken und gesondert ausweisen. Am besten mit Ausweiskontrolle. Haha

    Im Gegensatz dazu setzt etwa der auf Kleidung und Mode spezialisierte Online-Händler Shein aus China auf Kooperation mit der Kommission: er will die strengsten DSA-Vorschriften einhalten.

    Mal abwarten, ob das tatsächlich kommt. Falls sie tatsächlich alles einhalten, führen sich damit Zalando als europäischer Anbieter und Amazon als amerikanischer Anbieter selbst ziemlich vor.

    Diese sogenannten VLOPs (Very Large Online Platforms) müssen Risikoabschätzungen durchführen und ausgemachte Gefahren etwa für die Demokratie, die öffentliche Sicherheit, die Grundrechte und den Jugendschutz minimieren. Einschlägige Betreiber werden an der finanziellen Last ihrer Aufsicht mit Gebühren von bis zu 0,05 Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes beteiligt.

    Absolut lächerlich, dass man da so einen Aufwasch macht. Bezogen auf einen Beispiels-10 Milliarden Jahresumsatz sind das maximal 5 Millionen Euro pro Jahr.

    Ich habe mal nachgeschaut. Zalando gibt für 2024 einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro bei einem bereinigtem EBIT von 511 Mio. € an. Das wären also maximal 1% vom Gewinn vor Steuern und Zinsen.

    https://corporate.zalando.com/de/investor-relations/kennzahlenuebersicht-2024

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      13 days ago

      Die haben Ende 2024 bis Mitte 2025 auch erst die Mehrheit an AboutYou von Otto gekauft und dafür ordentlich tief in die Tasche gegriffen. Denen geht’s offensichtlich richtig schlecht und sie werden auf diesem Wege ihr Drittanbieter-Business natürlich auch keineswegs weiter ausbauen *zwinkizwonki*