Die vermeintlichen »Gasflaschen«, die als Begründung für den stundenlangen brutalen Polizeieinsatz bei der Anti-Kriegs-Demonstration am Samstag in Köln dienten, waren offenbar Helium-Ballongasbehälter. Das bestätigt die Bundestagsabgeordnete Lizzy Schubert (Die Linke), die als parlamentarische Beobachterin vor Ort war, auf Anfrage von »nd«. Sie habe auf dem angegriffenen Lautsprecherwagen des revolutionären Blocks mit eigenen Augen eine entsprechende Verpackung gesehen. Schubert selbst wurde trotz ihrer Kennzeichnung von Polizeikräften geschlagen, gewürgt und weggeschubst, auch ihre Tasche wurde zerrissen.
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Auch ein Pressevertreter wurde zeitweise festgenommen, die Anwältin eines der Anmelder von der Polizei körperlich angegangen.
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Auch Schmidt wirft der Polizei Unverhältnismäßigkeit vor. Zuerst sei der Aufzug wegen angeblicher Vermummung gestoppt worden, dabei hätten sich lediglich »30 von 3000« maskiert. Von der Polizei gesehene »Eisenstangen« in einem der Blöcke hätten sich als metallisch glänzende PVC-Stangen für Plakate entpuppt. Weitere Stopps seien wegen über Kopf gehaltener Transparente erfolgt. Als schließlich drei Rauchtöpfe gezündet wurden, habe die Polizei zurückgeschlagen – während am selben Abend von der Stadt bei den »Kölner Lichtern« 4,7 Tonnen Pyrotechnik abgefeuert wurden.
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