Jeder zusätzliche Schritt der Digitalisierung führt dazu, dass die Überwachung ausgeweitet wird und auch mehr Daten für Hacker zur Verfügung stehen. Ein Beispiel ist die elektronische Patientenakte (technisch gesehen nicht staatlich, praktisch war die Einführung gesetzlich vorgeschrieben und die Innenminister haben schon angemeldet, dass sie auf die Daten zugreifen wollen) - viele Arztpraxen hatten die Patientenakten vorher nur in Papier vorliegen (d.h. als Datenquelle für anlasslose Massenüberwachung praktisch wertlos), und als Patient kann man nur direkt auf die Daten zugreifen und Berechtigungen editieren, wenn man sich eine Mobile App installiert - das setzt erstmal vorraus, dass kommerzielle Betriebssysteme verwendet werden (im Gegensatz zu Webseiten), die an sich schon Einfallstore für staatliche und private Überwachung sind, und dann lassen sich über solche Apps auch enorm viele Daten abgreifen. Und die ePA ist nicht einmal besonders gut gegen Hacker geschützt! Noch kann man der Nutzung komplett widersprechen, aber wie sieht das in 5 Jahren aus? Ähnliches erwarte ich in Zukunft von Banken, Postdienstleistern und staatlichen Behörden.
Hmm. Nicht wirklich klar, wie ein Recht auf analoges Leben da rein spielt.
Also, normalerweise wird es so verstanden, dass man zB einen Arzttermin ohne Handy/Computer machen kann und dort ohne App bedient wird. Vielleicht würde noch gefordert, dass man dort nur Papierformulare ausfüllen muss oder von einem Menschen bedient wird, aber nicht mit einem elektronischen Terminal arbeiten muss.
Anscheinend, heißt es für dich, dass auch das Backend analog sein muss. Also, dass auf deine Person bezogene Daten nur auf Papier gespeichert und bearbeitet werden dürfen? Das ist ungewöhnlich. Das solltest du deutlicher erklären. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das aussehen soll.
Ich wäre überrascht, wenn es noch Arztpraxen gibt, die keine EDV benutzen. Bei Banken ist das in jedem Fall seit Jahrzehnten alles digital.
Wenn es darum geht, den Überwachungsstaat zu verhindern, scheint “alles analog” mir tatsächlich realistischer als dass halt die Übergriffigkeit der Behörden eingeschränkt wird. Aber immer noch ziemlich unrealistisch. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn nur die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürger (optional) analog bleibt, d.h. Papierformulare, Termine per Telefon usw. - dann muss man sich zumindest nicht auf seinen eigenen Endgeräten staatlich ausspionieren lassen.
Naja. Bleibt also doch nur ein Recht auf Handyfreiheit. Deswegen verstand ich nicht, was Überwachung oder digitale Verwaltung damit zu tun haben.
Einen besonderen Einfluss auf Überwachung würde ich da nicht erwarten. Internetregulierung wird immer stärker ausgebaut, auf allgemeines Verlangen. Anonyme Handys gibt es nicht mehr. Auch Überwachungskameras gibt es immer mehr und können immer mehr.
Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass es in Zukunft nicht praktikabel sein wird, ohne Handy aus dem Haus zu gehen. Möglich. Aber so ein Recht hieße ja nicht, dass alles ohne Einbußen möglich sein muss. Ohne weitere Ausgestaltung gäbe es nur ein Recht auf eine analoge Grundversorgung.
Vor allem befürchte ich, dass solche ausgefuchsten Pläne nach hinten losgehen. Grundrechte binden ja nicht nur den Staat, sondern auch private Akteure. Hier geht es auch explizit um den Lebensmittelhandel. Kommt dann drauf an, wie genau das ausgestaltet wird. Prinzipiell hast du dann ein weiteres Grundrecht, wegen dem dann zB das Fernmeldegeheimnis eingeschränkt werden kann. Wenn die Verarbeitung analog sein muss, dann könnte man vielleicht Ärzten oder Gemüsehändlern den Staatstrojaner schicken, um zu schauen, ob vielleicht Analogrechte missachtet werden.
Vielleicht solltest du mal erklären, was du dir unter einem Recht auf analoges Leben vorstellst.
Ich habe so langsam den Eindruck, dass du dir darunter ein Digitalisierungsverbot für staatliche Stellen (inkl. Polizei) vorstellst.
Jeder zusätzliche Schritt der Digitalisierung führt dazu, dass die Überwachung ausgeweitet wird und auch mehr Daten für Hacker zur Verfügung stehen. Ein Beispiel ist die elektronische Patientenakte (technisch gesehen nicht staatlich, praktisch war die Einführung gesetzlich vorgeschrieben und die Innenminister haben schon angemeldet, dass sie auf die Daten zugreifen wollen) - viele Arztpraxen hatten die Patientenakten vorher nur in Papier vorliegen (d.h. als Datenquelle für anlasslose Massenüberwachung praktisch wertlos), und als Patient kann man nur direkt auf die Daten zugreifen und Berechtigungen editieren, wenn man sich eine Mobile App installiert - das setzt erstmal vorraus, dass kommerzielle Betriebssysteme verwendet werden (im Gegensatz zu Webseiten), die an sich schon Einfallstore für staatliche und private Überwachung sind, und dann lassen sich über solche Apps auch enorm viele Daten abgreifen. Und die ePA ist nicht einmal besonders gut gegen Hacker geschützt! Noch kann man der Nutzung komplett widersprechen, aber wie sieht das in 5 Jahren aus? Ähnliches erwarte ich in Zukunft von Banken, Postdienstleistern und staatlichen Behörden.
Hmm. Nicht wirklich klar, wie ein Recht auf analoges Leben da rein spielt.
Also, normalerweise wird es so verstanden, dass man zB einen Arzttermin ohne Handy/Computer machen kann und dort ohne App bedient wird. Vielleicht würde noch gefordert, dass man dort nur Papierformulare ausfüllen muss oder von einem Menschen bedient wird, aber nicht mit einem elektronischen Terminal arbeiten muss.
Anscheinend, heißt es für dich, dass auch das Backend analog sein muss. Also, dass auf deine Person bezogene Daten nur auf Papier gespeichert und bearbeitet werden dürfen? Das ist ungewöhnlich. Das solltest du deutlicher erklären. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das aussehen soll.
Ich wäre überrascht, wenn es noch Arztpraxen gibt, die keine EDV benutzen. Bei Banken ist das in jedem Fall seit Jahrzehnten alles digital.
Wenn es darum geht, den Überwachungsstaat zu verhindern, scheint “alles analog” mir tatsächlich realistischer als dass halt die Übergriffigkeit der Behörden eingeschränkt wird. Aber immer noch ziemlich unrealistisch. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn nur die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürger (optional) analog bleibt, d.h. Papierformulare, Termine per Telefon usw. - dann muss man sich zumindest nicht auf seinen eigenen Endgeräten staatlich ausspionieren lassen.
Naja. Bleibt also doch nur ein Recht auf Handyfreiheit. Deswegen verstand ich nicht, was Überwachung oder digitale Verwaltung damit zu tun haben.
Einen besonderen Einfluss auf Überwachung würde ich da nicht erwarten. Internetregulierung wird immer stärker ausgebaut, auf allgemeines Verlangen. Anonyme Handys gibt es nicht mehr. Auch Überwachungskameras gibt es immer mehr und können immer mehr.
Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass es in Zukunft nicht praktikabel sein wird, ohne Handy aus dem Haus zu gehen. Möglich. Aber so ein Recht hieße ja nicht, dass alles ohne Einbußen möglich sein muss. Ohne weitere Ausgestaltung gäbe es nur ein Recht auf eine analoge Grundversorgung.
Vor allem befürchte ich, dass solche ausgefuchsten Pläne nach hinten losgehen. Grundrechte binden ja nicht nur den Staat, sondern auch private Akteure. Hier geht es auch explizit um den Lebensmittelhandel. Kommt dann drauf an, wie genau das ausgestaltet wird. Prinzipiell hast du dann ein weiteres Grundrecht, wegen dem dann zB das Fernmeldegeheimnis eingeschränkt werden kann. Wenn die Verarbeitung analog sein muss, dann könnte man vielleicht Ärzten oder Gemüsehändlern den Staatstrojaner schicken, um zu schauen, ob vielleicht Analogrechte missachtet werden.